Vatikan-Sternwarte: Himmelsbeobachtung kehrt nach Italien zurück
Die Astronomen des Papstes mussten bislang in die USA fahren, um dort durch das vatikan-eigene Teleskop schauen zu können. Das ändert sich bald.
Endlich können die Vatikan-Astronomen den Himmel wieder von ihrem historischen Hauptsitz in Castel Gandolfo beobachten. Wie die vatikanische Sternwarte am Donnerstag mitteilte, wurde ihr Teleskop im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona mit einem automatischen Steuerungssystem ausgestattet. Damit können Astronomen das Weltraum-Teleskop von ihrem jeweiligen Standort nutzen.
Endlich wieder Zuhause
Besonders interessant ist das für die Mitarbeiter der Vatikan-Sternwarte an ihrem Hauptsitz in Castel Gandolfo. Sie können künftig wieder von den Albaner Bergen den Himmel erforschen. Bislang mussten sie dafür zu dem Observatorium auf dem 3’270 Meter hohen Mount Graham in Arizona reisen. Der Himmel über dem einstigen Beobachtungsposten nahe Rom war dafür zu hell geworden.
Forschen im päpstlichen Auftrag
Seit Jahrhunderten erforschen – päpstlich angeordnet – Astronomen das Weltall. Der Kalenderreformator Papst Gregor XIII. (1572-1585) beauftragte 1582 erstmals Jesuiten mit der Himmelsbeobachtung. Die heute im Park der ehemaligen päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo gelegene Vatikan-Sternwarte wurde offiziell im Jahr 1891 gegründet.
Eines der grössten Zentren für Astronomie
Das vatikanische Forschungszentrum in den USA wiederum ist eines der grössten und modernsten Zentren für beobachtende Astronomie. Die Himmelsbedingungen über dem 30 Jahre alten «Alice P. Lennon»-Teleskop gelten als beste der Welt. Mit seinem neuen Steuerungssystem kann das Teleskop nun auch Himmelsobjekte 20 Minuten lang mit großer Präzision und ohne menschliche Führung verfolgen. (cic)
Hier geht es zur › Bestellung einzelner Beiträge von kath.ch.